Blutspende Ratgeber

Arten der Blutspende: Vollblutspende und Eigenblutspende

Die Vollblutspende ist die am häufigsten durchgeführte Art bei Blutspenden. Zu diesem Zweck wird mit einer Kanüle aus der Vene in der Ellenbeuge des Spenders eine Menge von 500 ml Blut entnommen und in einem luftdicht verschlossenen Beutel gesammelt. Man bezeichnet dieses Spenderblut deshalb als Vollblut, weil es alle Bestandteile des menschlichen Blutes erhält.

Der Vorgang dauert ca. 5 bis 10 Minuten. Als Vollblutspender sollte man aber einen Zeitrahmen von mindestens 45 Minuten einplanen, da die Vorbereitung und die anschließende Ruhephase mit einzurechnen sind. Der Blutspender wird darauf hingewiesen, dass am Tag der Spende schwere körperliche Anstrengungen besser vermieden werden sollten.

Was passiert mit dem Spenderblut nach der Entnahme?

Das gespendete Vollblut wird durch mechanische Einwirkung (Zentrifuge) in seine Bestandteile aufgegliedert, dazu gehören Leukozyten, Erythrozyten und Blutplasma. Aus den einzelnen Bestandteilen werden nun Blutpräparate hergestellt, die den Blutbanken anschließend zur Verfügung gestellt werden. Diese werden sorgfältig auf ihre Eignung untersucht. Sollten Gründe gefunden werden, dass das gespendete Blut nicht verwendet werden kann, wird das Material vernichtet und der Spender schriftlich davon in Kenntnis gesetzt.

Blutspender, die eine Vollblutspende ohne Probleme durchführen können, sind auch als Spender für Plasma oder Thrombozyten geeignet. Einzelheiten dazu kann man mit den Blutspendediensten besprechen.

Was ist eine Eigenblutspende und wann ist sie sinnvoll?

Steht man vor einer Operation, bei welcher ein höherer Blutverlust eintreten kann, ist es sinnvoll, eine Eigenblutspende durchzuführen. Dazu wird vor dem Eingriff wie bei der Vollblutspende beschrieben, Blut entnommen und eingelagert, damit es während der Operation zur Verfügung steht. Bis zu drei Mal wird die Eigenblutspende wiederholt, um sicherzustellen, dass das eigene Blut im Bedarfsfall in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Die Eigenblutspende kann frühestens sechs Wochen vor dem geplanten OP-Termin beginnen, da die Haltbarkeit von Blutpräparaten auf 42 Tage beschränkt ist.

Der Vorteil von Eigenblutspenden liegt klar auf der Hand. Zwar wird Fremdblut im Bedarfsfall vom Körper auch gut angenommen, aber wenn der Organismus mit eigenem Blut versorgt werden kann, ist das Risiko der Unverträglichkeit auf Null reduziert. In der Regel handelt es sich um schwere Operationen, die einen hohen Blutverlust mit sich bringen. Durch die Versorgung mit Eigenblut wird es dem Körper leichter gemacht, sich nach der Operation schneller zu erholen.
Weitere Gründe für eine Eigenblutspende

Eigenblutspenden haben auch außerhalb der Medizin im Bereich des Leistungssports im Rahmen von Dopingdiskussionen Schlagzeilen gemacht. Darüber hinaus wird in der alternativen Medizin mit Sauerstoff angereichertes Eigenblut wieder in den Organismus zurückgeführt, um das Immunsystem zu stärken. Eine weitere Form von Eigenblutspende, die für die Medizin der Zukunft wohl eine bedeutende Rolle spielen wird, ist die Nabelschnurblutspende. Das Nabelschnurblut wird während der Geburt des Kindes mit einer Methode entnommen, die für das Kind völlig unbelastend ist. Es enthält besonders viele Stammzellen, die auch später in der Lage sind, Blut zu bilden.